Pressemitteilung KI.ASSIST: BBW erproben KI-gestützte Assistenztechnologien 15.11.2021

Seit 2019 ist die BAG BBW Partner im Projekt KI.ASSIST. Ziel des Projekts ist es, die berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen mithilfe Künstlicher Intelligenz zu fördern. Nun können Auszubildende im Annedore-Leber-Berufsbildungswerk Berlin, im Theodor-Schäfer Berufsbildungswerk Husum und im SRH Berufsbildungswerk Neckargemünd KI-gestützte Technologien erproben. Dazu erklärt Tobias Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke (BAG BBW):

„Für uns ist das Projekt KI.ASSIST Teil der Verbandsstrategie, Digitali­sierung und neue KI-Technologien in der beruflichen Rehabilitation von jungen Menschen mit Behinderung verstärkt einzusetzen. Der nun gestartete Praxistest der Technologien ist daher ein wichtiger Schritt.“

Das Annedore-Leber-Berufsbildungswerk Berlin testet eine neue Technologie, die beim Lernen helfen soll und im Alltag unterstützt: Die App „AirCrumb“. Sie hilft den Teilnehmenden mit einer psychischen Erkrankung u.a. dabei, ihren Alltag besser zu strukturieren, einen Über­blick über die täglich anstehenden Aufgaben zu bekommen sowie die tägliche Motivation aufrecht zu erhalten und trägt so zur psychischen Stabilisierung der Teilnehmenden bei.

Im BBW Husum nehmen Teilnehmende an der Erprobung des KI-ba­sierten Assistenzsystems EmpaT (Empathischer Trainingsbegleiter) teil. Im Mittelpunkt stehen dabei junge Menschen mit Kommunikations­problemen, die in einem simulierten Dialog mit einem virtuellen Avatar ein Jobinterview üben. Das System ermöglicht den Teilnehmenden, die eigenen sozialen und emotionalen Fähigkeiten einzuschätzen und ihre Kommunikationskompetenz zu verbessern.

Im BBW Neckargemünd wird das KI-basierte Assis­tenzsystem OPTAPEB (Optimierung der PsychoTherapie durch Agen­tengeleitete Patienten­zentrierte EmotionsBewältigung) getestet. Auszubildende mit sozialen Phobien und Prüfungsangst erproben unter psychologischer Begleitung eine interaktive VR-Trainingsumgebung zur Stress- und Angstbewältigung.

„Wir sind davon überzeugt, dass die Projektergebnisse zeigen werden, dass KI-Technologien die Rehabilitation nachhaltig verändern können. Es ist wichtig, dass bundesweit mehr Jugendliche mit Behinderung in der beruflichen Rehabilitation einen Zugang zu neuen KI-gestützten Assistenztechnologien erhalten und somit ihre Chancen auf Teilhabe am Arbeitsleben nachhaltig verbessert werden“, erklärt Schmidt.

Hintergrund: Seit April 2019 arbeiten die vier Projektpartner in KI.ASSIST zusammen: die Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbil­dungswerke e. V. (BAG BBW), der Bundesverband Deutscher Berufs­förderungswerke e. V. (BV BFW),  die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e. V. (BAG WfbM) sowie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) fördert das Projekt aus dem Ausgleichsfonds.
Alle Infos zum Projekt unter: www.ki-assist.de