Pressemitteilung Zurück ins Hilfesystem ist gut – dauerhaft ins Arbeitsleben besser 27.02.2019

Am 25. Februar 2019 besuchten die Bundestagsabgeordneten Dirk Heidenblut und Michael Gerdes (beide SPD) das Kolping-Berufsbildungswerk in Essen. Beim Austausch mit BBW-Leiter Andreas Stahl und der Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke (BAG BBW), Tanja Ergin, ging es um die berufliche Qualifizierung von „entkoppelten“ jungen Erwachsenen sowie die Digital-Strategie der BBW.

Als Mitglied der Enquete-Kommission "Künstliche Intelligenz" interessierte sich Dirk Heidenblut insbesondere dafür, wie die BBW auf die Herausforderungen der Digitalisierung reagieren. Geschäftsführerin Tanja Ergin berichtete vom Projekt "KI.ASSIST", mit dem die Berufsbildungswerke künftig in einem bundesweiten Verbundprojekt den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Reha-Ausbildung begleiten werden. Als Mitglied der Enquete-Kommission "Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt" war Michael Gerdes der Ansicht, dass Arbeitnehmer und Betriebe gut beraten seien, nicht in Hektik zu verfallen: "Viele Prognosen über wegfallende Arbeitsplätze sind aus der Praxis heraus nicht nachvollziehbar", merkte Gerdes an. 

Ein weiterer Themenschwerpunkt des Nachmittags war die Qualifizierung von jungen Erwachsenen in BBW, die trotz erheblicher Teilhabeeinschränkungen keinen Reha-Status haben. Dabei handelt es sich um junge Menschen, die bisher durch alle Raster des Hilfesystems fallen. Tanja Ergin erklärte dazu: "Die Berufsbildungswerke haben sämtliche passgenauen Angebote unter einem Dach, um auf die komplexen Anforderungen dieser Menschen zu reagieren." Es gehe vor allem um eine langfristige Arbeitsmarktperspektive. 

Beide Abgeordnete sehen BBW grundsätzlich als geeignete Anschlussangebote für diese Jugendlichen. Jedoch sei die Abgrenzung der Zielgruppe wichtig, betonte Heidenblut. Beide unterstützen die BBW bei den weiteren Schritten, um diese Angebote zu realisieren.