Pressemitteilung Langzeitarbeitslosigkeit frühzeitig verhindern 10.10.2018

Porträt Tobias Schmidt

BAG BBW / Jakob Hoff (Fotograf)

Am Donnerstag, den 11. Oktober 2018, wird das „Teilhabechancengesetz“ im Bundestag erstmals beraten. Durch einen öffentlich geförderten Arbeitsmarkt will die Bundesregierung Langzeitarbeitslosen neue Perspektiven eröffnen. Aus Sicht der Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke e. V. (BAG BBW) setzen die Pläne zu spät an und gehen an der Zielgruppe der Jugendlichen vorbei.

„Für das Gesetz plant die Regierung vier Milliarden Euro ein. Zur Förderung schwer erreichbarer Jugendlicher sind lediglich 50 Millionen Euro vorgesehen. Damit stellen CDU/CSU und SPD Ältere in den Fokus und vernachlässigen Jugendliche und junge Erwachsene“, kritisiert Tobias Schmidt, Vorsitzender der BAG BBW, den Gesetzentwurf. „Im Koalitionsvertrag haben sich Union und SPD drauf verständigt, den Fokus verstärkt auf schwer erreichbare Jugendliche zu lenken. Das ist aus unserer Sicht dringend notwendig, aber muss mit den entsprechenden Mitteln hinterlegt werden“, so Schmidt.

Jeder vierte junge Mensch der in einem Berufsbildungswerk ankommt habe zuvor bereits eine Ausbildung abgebrochen. Zudem würden die Teilhabeeinschränkungen zunehmend komplexer. „Viele Jugendliche mit hohem Unterstützungsbedarf aber ohne Behinderung kommen durch die bestehenden arbeitsmarktpolitischen Instrumente nicht weiter. Soziale Stabilisierung, psychologisch-pädagogische Betreuung und eine Berufsorientierung mit Ausbildungsperspektive sind die richtigen Instrumente um Langzeitarbeitslosigkeit frühzeitig zu verhindern. Unsere Eingliederungsquoten zeigen, dass der ganzheitliche Ansatz der BBW funktioniert. BBW bieten Strukturen, die in den Arbeitsmarkt führen. Die Politik ist gut beraten wenn sie diese Angebote für Jugendliche nutzt, die von Langzeitarbeitslosigkeit bedroht sind.“