Besuch bei Corinna Rüffer MdB Standardmaßnahmen reichen oft nicht aus 01.04.2019

3 Personen vor einer Treppe von rechts: Tobias Schmidt, Corinna Rüffer, Tanja Ergin

Im engen Austausch: Tobias Schmidt, Corinna Rüffer MdB und Tanja Ergin (von rechts).

Am 1. April 2019 besuchten der Vorsitzende der BAG BBW, Tobias Schmidt, und Geschäftsführerin Tanja Ergin die Bundestagsabgeordnete Corinna Rüffer. Die behindertenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hatte sich viel Zeit genommen für die Themen der Berufsbildungswerke. 

Corinna Rüffer kennt und schätzt die Arbeit der Berufsbildungswerke. Dass  66 % der Jugendlichen nach der Ausbildung auf dem ersten Arbeitsmarkt eine Stelle finden, bewertete sie als beachtlichen Erfolg. " Die Berufsbildungswerke sind sehr engagiert dabei, in unterschiedlichen Geschwindigkeiten, die betrieblichen Anteile mit Betrieben zu erhöhen. Heute sind wir bei 20 % verzahnter Ausbildungen. Darüber hinaus gibt es viele kooperative Ausbildungen", berichtete der Vorsitzende.

Einig waren sich die Gesprächspartner, dass das von der Bundesregierung für die laufende Wahlperiode geplante "Budget für Ausbildung"  nur wirkungsvoll sein könne, wenn es Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Behinderungen offen stehe und sich nicht nur  Werkstattbeschäftigte beschränke. "Wer in der WfbM ist und über das Budget eine Ausbildung mit Kammerabschluss absolvieren kann, ist offenbar vorher fehlgesteuert worden", so Schmidt. Der Weg raus aus der WfbM in eine Ausbildung sei schon heute möglich. Es sei daher fraglich, ob das neue Instrument spürbar neue Veränderungen in der Arbeitswelt erreichen könne.

Rüffer zeigte großes Interesse an dem Vorhaben der Berufsbildungswerke, die Zielgruppe sozial benachteiligter junger Menschen, die (noch) keinen anerkannten Reha-Status haben, beruflich zu qualifizieren. "Dafür brauchen wir ein Modellprojekt, in dem wir den Beweis antreten werden, das wir es können. Denn Standardmaßnahmen reichen für diese jungen Erwachsenen mit komplexen Teilhabeeinschränkungen nicht aus. Für sie braucht es individuelle Förderangebote. Nur dann stehen die Chancen gut, dass sich Lebensläufe nachhaltig verändern ", so Schmidt.