Praxis-Einblicke Team der BAG BBW zu Gast bei der "Manege" in Berlin-Marzahn 21.06.2019

Am 20. Juni 2019 besuchte das Team der BAG BBW die "Manege" in Berlin, eine Jugendhilfe-Einrichtung im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Dort werden Jugendliche qualifiziert oder auf eine Ausbildung - auch im BBW - vorbereitet. Die Mitarbeiter der Geschäftsstelle bekamen tiefe Einblicke ins Alltagsgeschäft eines breit aufgestellten Jugendhilfe-Trägers.

Ein Tag in der Manege machten Schwester Margareta (Zweite von rechts) und Erik Mohring (Vierter von links) möglich und gaben dem Team der BAG BBW viele Praxiseinblicke in ihre Arbeit.

Seit 2005 hält die Manege gGmbH im Bezirk Marzahn-Hellersdorf die Türen für Jugendliche auf, wenn die Not am größten ist. Jugendsozialarbeit, Jugendberufshilfe und Jugendhilfe werden hier verknüpft mit dem Anspruch, die Einmaligkeit und Würde jedes einzelnen Jugendlichen zu sehen und ihn ganzheitlich sowie individuell zu unterstützen - in allen Lebenslagen. Von aktivierenden Hilfen bis hin zur Heranführung an den Arbeitsmarkt ist die Angebotspalette vielfältig. Träger sind die Salisianer Don-Boscos sowie die Schwestern der heiligen Maria Madgalena Postel.

Leiterin Schwester Margareta und ihr Stellvertreter Erik Mohring begrüßten die Mitarbeiter der BAG BBW sehr herzlich. Nach einem Frühstück und einem kurzen Rundgang lernten sie die verschiedenen Arbeitsbereiche der Manege genauer kennen. 

Mitgebracht hatte die BAG BBW frische Kräuter für ein neues Beet im Garten sowie einen Yoga-Kurs. Darüber hinaus waren alle am Vor- und Nachmittag in den tagtäglichen Angeboten eingespannt: Förderunterricht, Ergotherapie, Bereich Farbe, Küche u.v.m.

"Wenn im entscheidenden Moment der nächste Schritt nicht klappt, verlieren wir den jungen Menschen schneller, als wir ihn über viele Monate stabilisiert haben."

Mit welchen Herausforderungen Mitarbeiter und Teilnehmer tagtäglich aufs Neue konfrontiert sind, wurde dabei sehr deutlich. Jeder Schritt nach vorne in Richtung Teilhabe und Selbstständigkeit zählt, auch wenn er noch so klein ist. "Vor allem die Übergänge sind entscheidend. Unsere Maßnahmen können noch so gut verlaufen, aber sie wirken nur dann nachhaltig, wenn im entscheidenden Moment der nächste Schritt, etwa in eine Ausbildung, gelingt. Wenn das nicht oder nicht zeitnah klappt, verlieren wir den jungen Menschen schneller, als wir ihn über viele Monate oder manchmal Jahre stabilisiert haben." Auf dem höchsten Punkt der Motivation müsse es weitergehen. Aber das sei leider nicht immer mit den geltenden Prüfkriterien in Einklang zu bringen, berichtet die Schwester.

Für einige Jugendliche wäre eine Ausbildung in einem BBW, insbesondere mit dem Lernort Wohnen, der nächste, richtige Schritt. Doch das scheitert immer wieder an den aktuell geltenden Anforderungen an Reha-Maßnahmen, etwa weil die jungen Menschen obdachlos sind, die Anwesenheitszeiten nicht einhalten, ihre Suchterkrankungen noch nicht überwunden haben und insgesamt den Eindruck machen, dass der nächste Schritt nicht gelingen kann.

Die BAG BBW ist derzeit mit der Politik im Gespräch, um neue, passgenaue Anschlüsse für diese Jugendlichen möglich zu machen.

Ein Herz für Grünes: Die Mitarbeiter der BAG BBW brachten frische Kräuter für die Küche mit und legten gemeinsam mit den Jugendlichen das neue Beet an.