Seit ihrer Gründung im Jahr 1975 engagiert sich die BAG BBW für die Teilhabe junger Menschen mit Behinderungen. In fünf Jahrzehnten gemeinsamer Arbeit wurden viele wichtige Entwicklungen angestoßen, begleitet und geprägt. Unsere Meilensteine zeigen, wie sich die Arbeit der Berufsbildungswerke verändert und weiterentwickelt hat – im Dialog mit Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Sie spiegeln nicht nur unsere Geschichte, sondern auch den stetigen Einsatz für eine inklusive und chancengerechte berufliche Bildung.
'70er
Gründungsjahre
Die sozialliberale Bundesregierung unter Willy Brandt setzt die berufliche Bildung für Menschen mit Behinderungen auf die politische Agenda. Nach der Verabschiedung des Arbeitsförderungsgesetzes (AFG) sowie Berufsbildungsgesetzes (BBiG) im Jahr 1969, legt sie 1970 das Aktionsprogramm zur Förderung der Rehabilitation der Behinderten auf.
Das Programm gibt den Startschuss für die Arbeit der Berufsbildungswerke: Im Januar 1972 schließen sich Vertreter von 13 Berufsbildungswerken zur Arbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke (AGBBW) zusammen.
Drei Jahre später, am 01. Juli 1975, werden die Grundsätze für Berufsbildungswerke veröffentlicht. Mit Verabschiedung der Satzung am 20. November 1975 ist die Arbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke offiziell gegründet.
´80er
Aufbruchjahre
Das Arbeitsförderungskonsolidierungsgesetz (AFKG) soll 1981 die arbeitsmarktpolitischen Instrumente effizienter machen.
Mit einer Satzungsänderung am 17. April 1982 wird aus der Arbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke die Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke (BAG BBW).
´90er
Umbruchjahre
Im wiedervereinigten Deutschland nehmen acht neue Berufsbildungswerke ihre Arbeit auf: In Chemnitz, Dresden, Greifswald, Gera, Hettstedt, Leipzig, Potsdam und Stendal werden junge Menschen mit Behinderungen qualifiziert.
Am 15. Juli 1999 schließen die Bundesanstalt für Arbeit und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke einen gemeinsamen Rahmenvertrag. Darin wird die Zusammenarbeit auf eine verbindliche Grundlage gestellt.
2000+
Entwicklungsjahre
Der Verband professionalisiert seine Lobbyarbeit und gründet eine hauptamtliche Geschäftsstelle mit Sitz in der Bundeshauptstadt Berlin. Die Geschäftsräume werden offiziell am 02. Mai 2006 in der Kurfürstenstraße eingeweiht.
Am 22. Juli 2015 wird ein neuer Rahmenvertrag zwischen der Bundesagentur für Arbeit und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke unterzeichnet. Dieser umfasst Kernleistungsbeschreibungen für die Reha-Maßnahmen in Berufsbildungswerken sowie verbindliche Kennzahlen, mit denen die Qualität der Reha-Leistungen von allen 51 Berufsbildungswerken nachgewiesen wird – ein Meilenstein für die Qualitätsentwicklung.
2020
Ausnahmejahre
2020 kämpft die Welt erstmals mit einer globalen Pandemie. Mit Beginn der Corona-Ausbrüche und ihren Folgen zeigen Berufsbildungswerke, dass junge Menschen vor allem in Krisen auf sie zählen können: 99 % der Angebote bleiben bestehen. Dafür stellen Berufsbildungswerke in kurzer Zeit auf alternative Lehr- und Lernprozesse um. Die Qualifizierung und Ausbildung von bundesweit 15.000 Rehabilitant*innen kann nahtlos fortgesetzt werden.
2023
Qualitätssprung
Am 10. Mai verabschieden die Berufsbildungswerke ihre neu überarbeiteten Kernleistungsbeschreibungen. Gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit wurden sie in gemeinsamen Facharbeitsgruppen umfassend modernisiert und an die aktuellen Bedingungen des Arbeits- und Ausbildungsmarktes angepasst.
2025
Jubiläumsjahr
„Wir feiern Stärken, jeden Tag.“ Im Mittelpunkt des Jubiläumsjahres stehen die Stärken der Teilnehmer*innen aus Berufsbildungswerken. Ihre Erfolgsgeschichten sind der Motor unserer Arbeit. Am 20. November 2025 feiert die BAG BBW ihr 50-jähriges Bestehen in Berlin mit ihren Weggefährten, Gästen und Freunden.
Außerdem blickt der Verband nach vorne und veröffentlicht im Frühjahr ein Strategiepapier „BBW 2035“ – ein weiterer Meilenstein für den Übergang der Berufsbildungswerke in die Zukunft.