Die Zahl der Beschäftigten ohne Berufsabschluss in Deutschland hat laut einer aktuellen Analyse des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) die Marke von sechs Millionen erreicht. Rund 100.000 junge Menschen blieben laut DGB jährlich ohne Schulabschluss. Dazu erklärt der Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke (BAG BBW), Tobias Schmidt:
„Der Bedarf an Arbeits- und Fachkräften steigt, Tausende Lehrstellen sind unbesetzt und gleichzeitig steigt die Zahl der Menschen ohne Berufsabschluss. Das ist eine Katastrophe für den Wirtschaftsstandort Deutschland und ein ganz persönliches Desaster für die betroffenen Menschen.
Die Analyse des DGB zeigt einmal mehr: Ohne bedarfsgerechte, gezielte Förder- und Qualifizierungsangebote geht es nicht. Berufsbildungswerke können Teil der Lösung sein, um diesem Negativtrend entgegen zu treten. Schon heute geben Berufsbildungswerke jungen Menschen mit Behinderungen eine Ausbildungschance, selbst wenn sie bei Ausbildungsstart noch keinen Schulabschluss vorweisen. Neben der dualen Ausbildung erhalten sie eine begleitende, berufsschulische Ausbildung und schließen diese mit Erfolg ab: Rund 90 Prozent unserer Absolvent*innen schaffen ihre Kammerprüfung.
Die nächste Bundesregierung tut gut daran, vor dem Hintergrund der alarmierenden Daten des DGB vorhandene Strukturen wie Berufsbildungswerke mit ihren bundesweit 51 Standorten zu fördern. Konkret beim Ausbau einer modernen nachhaltigen Infrastruktur und bei der Öffnung ihrer Qualifizierungsangebote für möglichst viele junge Menschen mit Teilhabeeinschränkungen, für die eine betriebliche Ausbildung noch nicht möglich ist. Berufsbildungswerke stehen bereit, um soviele Menschen wie möglich bis zum erfolgreichen Schul- und Ausbildungsabschluss zu bringen.“